Besuch in der Felto

EIN AUSFLUG IN DIE FELTO FILZWELT

Ein Bericht von Noah von Wieding, Klasse 6c

An den beiden Donnerstagen, den 14. und 21.11.2019, waren wir mit unserer Klasse in Soltau in der Felto Filzwelt.

Schon in der Eingangshalle beeindruckten mich die Kleiderhaken, an welche wir unsere Jacken hängten – und sie bis hoch an die Decke zogen! Es war wie eine Art Flaschenzug, mit dem wir unsere Kleidung nach oben befördern konnten.

An unserem ersten Tag wurde uns die Methode des „Wollfilzens“ erklärt: Als erstes suchten wir uns ein größeres Wollstück in einer Grundfarbe aus und mehrere kleine farbige Wollstücke dazu. Die kleinen Stücke legten wir auf das große und legten so ein eigenes Muster. Auf die angeordneten Wollstücke legten wir ein Stück Fliegengitter. Nun nahmen wir eine kleine Plastikflasche voll Seifenwasser und mit einem Gieskannenaufsatz und nässten unsere Wollstücke unter dem Fliegengitter ein. Dann rieben wir die Feuchtigkeit von beiden Seiten in den Filz. Diesen Vorgang wiederholten wir mehrere Male, bis wir das Fliegengitter weg nehmen konnten, weil der Wollfilz sich verfestigt hatte. Zuletzt wuschen wir die Seife vorsichtig mit klarem Wasser aus und trockneten unser Filzstück.

Am zweiten Tag erfuhren wir, dass 1877 das Fabrikgebäude mit großen Holzpflöcken über dem Fluss errichtet und nach einem Brand 1886 wieder aufgebaut wurde.

Man erklärte uns den Unterschied zwischen „Woll“- und „Nadelfilz“: Beim Nadelfilz wird eine Nadel mit Widerhaken (oder bei maschineller Herstellung mehrere Nadeln) verwendet, um den Filz zu „stechen“ und zusammen zu weben.

Wollfilz wurden früher von Tieren gemacht. Die Haare, die den Stalltieren ausfielen, vermischten sich auf dem Boden mit Urin und Fäkalien und verdichteten sich durch Druck und Bewegung miteinander. Dieser Vorgang nennt sich Walken. So entstand Wollfilz – früher als Nadelfilz.

Auch erfuhren wir weiter Wissenswertes über Filz: Wollfilz kann nicht verbrannt werden, er wird nur schwarz und kross! Auch funktioniert Filz wie eine Wasserleitung, wenn er sich vollsaugt. Hierzu zeigte man uns einen Versuch mit drei Bechern, die mit zwei Wollstücken verbunden waren. Das Wasser wanderte langsam durch den Filz von einem Becher zum anderen. Ebenso lernten wir, dass Hirtenkleidung und auch Filzhüte aus Wollfilz bestehen. Dieser ist wasserabweisend – aber auch lärmdämmend, wie wir durch einen aufgebauten Versuch lernten: Unter mehreren gestapelten Filzhüten lag eine Klingel, welche wir nach dem fünften Hut nicht mehr hören konnten.

Dann lernten wir noch, wie die Nadelfilzmaschine funktioniert. In einem Miniatur-Modell der Felto Filzfabrik konnten wir es nachverfolgen.

Zum Schluss erfuhren wir noch über die erste „Stofftier-Entwicklerin“, Margarete Steiff, welche den ersten Kuschel-Elefanten (aus Filz) erfand, und überall auf der Welt durch ihre Teddies mit dem Knopf im Ohr bekannt ist.

Meiner Klasse und mir hat es sehr in der Filzwelt gefallen. Die ist definitiv einen Besuch wert!